Nach dem letzten Beitrag (siehe hier: Stangenarbeit, Teil 1) wo es um die Grundlagen der Stangenarbeit ging, möchte ich euch nun die erste Übung zeigen.
Hopp Schwiiz!
Könnte man diese Übung nennen... Denn der Aufbau der Stangen erinnert stark an ein Schweizerkreuz. Ihr benötigt dazu 16 Stangen. Legt zuerst ein Quadrat auf X oder einfach in die Mitte des Platzes. Versucht das Quadrat möglichst parallel zu den Wänden zu legen, damit ihr nachher kein schiefes Kreuz habt. Nun rund um das mittlere Viereck die äusseren Teile hinlegen. Wie das aussehen soll seht ihr auf den Bildern. Diese Übung ist besonders gut geeignet, wenn man alleine reitet, da man die Abstände der Stangen nicht verändern muss (ausser natürlich man hat ein Pferd das mit Vorliebe die Stangen verschiebt).
Nun kanns los gehen! Wie schon in den Grundlagen erwähnt, empfehle ich zuerst alle Übungen im Schritt, danach im Trab und zum Schluss, je nach Niveau von Reiter und Pferd im Galopp zu reiten. Zum Aufwärmen und um das Pferd an die Stangen zu gewöhnen reitet ihr am besten eine grosse Volte über ein Seitenteil des Kreuzes (Bild 1) und wechselt ein paar Mal die Hand quer über das ganze Kreuz und zwar an den Ecken, wo die Stangen zusammen kommen (Bild 2). Ja wundert euch nicht, eure Pferde müssen nicht immer gerade über die Mitte der Stangen laufen, sie sind auch in der Lage ihre Füsse zu sortieren und über die Ecken zu laufen.. Manche brauchen einfach etwas Übung dafür.
Hat das Pferd nun seinen Rhythmus gefunden, gehen wir zur nächsten Übung. Reitet über das Kreuz Handwechsel durch die Länge und durch die Breite der Bahn (Bild 3). Achtet dabei vor allem darauf euer Pferd geradezurichten und versucht zu fühlen wie ihr das Tempo anpassen müsst, Ziel wäre es, dass das Pferd regelmässig ohne Zwischentritte oder sich zu stark strecken zu müssen über die Stangen laufen kann.
Nun wird es langsam kniffliger! Reitet auf einer grossen Volte um das Stangenkreuz herum und beginnt in verkürztem Tempo nun kleine Volten über die Seitenteile des Kreuzes zu reiten (Bild 4). Macht nicht von Anfang an alle kleinen Volten, sondern lasst immer eine bis zwei aus. Erst am Schluss der Übung sollen alle vier kleinen Zirkel hintereinander geritten werden und das auch nicht zu lange, denn das erfordert von Pferd und Reiter viel Konzentration. Reitet das so einmal auf beiden Händen.
Nach einer Verschnaufpause kommt nun noch eine anspruchsvolle Übung, bei der ihr schlussendlich eine Volte innerhalb des Kreuzes reitet (Bild 5). Beginnt mit zwei gegenüberliegenden Seitenteilen, nehmt dann ein drittes dazu und eine Runde später noch das vierte, so dass ihr nun insgesamt über acht Stangen reitet. Diese Übung verlangt wiederum hohe Konzentration und sehr exaktes Reiten. Das Pferd braucht gute Unterstützung des Reiters. Die letzten beiden Übungen sollten nur vor sehr routinierten Paaren im Galopp geritten werden.
Natürlich könnt ihr nun eurer Kreativität freien Lauf lassen und weitere Übungen kreieren! Viel Spass!
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